„Zeitzeugen mit Zukunft“

Oldenburg, Achternstraße 52

Eine Reise durch die Geschichte der Immobilien im Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds

Bereits im 7. oder 8. Jahrhundert entstand im Bereich des heutigen Oldenburger Marktplatzes die erste bäuerliche Siedlung nahe einer Furt über den Fluss Hunte als Teil einer Handelsstraße von Bremen nach Jever. Erste Nachweise einer befestigten Siedlung stammen aus dem 11. Jahrhundert: Der 2007 bei Bauarbeiten wiederentdeckte Burgwall, der auf historischen Karten als „Heidenwall“ bezeichnet wird und möglicherweise ein Vorläufer der Grafenburg in Oldenburgs Innenstadt war. Geschichtskundige halten dies für wahrscheinlich, da die Grafenburg erst ein halbes Jahrhundert nach der ersten urkundlichen Erwähnung Oldenburgs als „Aldenburg“ (Alte Burg) im Jahr 1108 fertiggestellt wurde.

Nachdem Oldenburg im Jahr 1345 Stadtrecht erhielt, wurde eine bessere Befestigung mit einem sehr breiten Stadtgraben, der die Mauer umgab, und fünf Stadttoren, die den Zutritt zur Stadt kontrollierten. Oldenburg entfaltete in dieser Zeit beachtliche Handelsbeziehungen in zahlreiche europäische Länder. Gehandelt wurde überwiegend mit Getreide, Vieh, Fisch oder Bier. Überregional an Bedeutung gewann das kleine Grafenhaus, als 1448 Graf Christian von Oldenburg König von Dänemark und zwei Jahre Später in Personalunion König von Norwegen wurde. 1457 wurde er zum König der Schweden gewählt und wurde außerdem später Herzog von Schleswig und Graf von Holstein.

Schloss Oldenburg
Das Oldenburger Schloss

Im 17. Jahrhundert gelang es Graf Anthon Günther durch geschickte Diplomatie, die Stadt aus dem Dreißigjährigen Krieg herauszuhalten. Doch während Oldenburg ab 1667 unter dänischer Verwaltung stand, brach in der Stadt zunächst die Pest aus, bevor 1676 ein durch drei Blitze verursachtes Feuer die Stadt und ihre mittelalterliche und frühneuzeitliche Bausubstanz fast völlig zerstörte. Da viele Einwohnende daraufhin aufs Land zogen, sank die Einwohnerzahl deutlich und das Schloss und die Stadt verfielen. Der Wiederaufbau dauerte Jahrzehnte. Erst die Übernahme der Regentschaft 1773 durch das Haus Holstein-Gottorp und der damit verbundene Aufstieg der Grafschaft zum Herzogtum gaben der Stadt neue Impulse. Die in dieser Ära entstandenen klassizistischen Bauwerke prägen das Gesicht der Stadt noch heute.

Im zweiten Weltkrieg wurde Oldenburg weitgehend von Bomben verschont, weshalb in der Folge rund 40.000 Flüchtende aus Ost- und Mitteldeutschland in die Huntestadt strömten. So wurde aus der beschaulichen Mittelstadt schlagartig eine Großstadt.

Heute ist Oldenburg mit etwas mehr als 170.000 Einwohnenden die drittgrößte Stadt in Niedersachsen und das Zentrum der Weser-Ems-Region. Seit 2009 trägt die Universitätsstadt, die als Zentrum der Informationstechnologie gilt, den Titel Stadt der Wissenschaft. Mit diesem Titel zeichnet der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft Städte aus, denen es gelingt, Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur zu knüpfen, um diese Netzwerke nachhaltig für die Entwicklung der Stadt zu nutzen.


Oldenburgs 1a-Einzelhandelslage verläuft über die Lange Straße und die Achternstraße. Hier sind alle namhaften Filialisten vertreten. Die beiden Straßen sind südlich mit dem Marktplatz verbunden und laufen nördlich zusammen. Mit der zusätzlichen Verbindung durch die Schüttingstraße entsteht für Innenstadtbesucherinnen und -besucher ein abwechslungsreicher Rundlauf. Architektonisch und optisch ansprechende Gebäude tragen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei. Auf der Achternstraße sind laut der Passantenfrequenzmessungen von hystreet.com täglich rund 14.300 Menschen unterwegs.

Das ursprüngliche Gebäude auf dem heutigen Grundstück Oldenburg, Achternstraße 52 fiel wie ein Großteil der Stadt dem Großbrand im Jahr 1667 zum Opfer.

Aachener Grundvermögen Oldenburg Achternstraße 52
Oldenburg, Achternstraße 52

Doch schon 1668 wurde an dieser prominenten Stelle unweit des Schlosses und des Hafens ein großes bürgerliches Wohnhaus durch die begüterte Familie von Hagen errichtet, das 1850 vom Wattefabrikanten Hinrich August Theodor Freese erworben wurde. Dessen Sohn ließ das Gebäude 1888 abbrechen und durch Architekt Ludwig Freese ein neues Haus erbauen. Noch heute ist dieses Haus mit der Inschrift „Go(t)t/allèn die EhrAF.FF 1678 – 1888″ erhalten. Es wurde im Jahr 1957 revitalisiert und die Erdgeschossfläche durch einen Anbau erweitert. Als die schmale Achternstraße, die auf Plattdeutsch übrigens so viel wie „hinter der Langen Straße“ bedeutet, im Jahr 1967 zur Fußgängerzone umgewandelt wurde, befand sich in Hausnummer 52 das „Passage-Kaufhaus“ (Kaufhaus Kämper) mit einer durchgehenden Verbindung zur Schüttingstraße.

Im Jahr 2012 wurde das viergeschossige Geschäftshaus mit knapp 590 m² Nutzfläche für den Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds erworben. Mieter der 300 m² großen Einzelhandelsfläche war bei Ankauf die Modekette Mexx. Seit Herbst 2015 ist die britische Mode- und Lifestyle-Marke White Stuff Mieter. In den darüberliegenden Stockwerken befinden sich vier Wohnungen mit insgesamt knapp 250 m² Wohnfläche.