„Zeitzeugen mit Zukunft“

Rostock, Kröpeliner Straße 84

Eine Reise durch die Geschichte der Immobilien im Aachener Grund-Fonds Nr.1

Das Büro- und Geschäftshaus mit einer Nutzfläche von insgesamt knapp 3.580 m² liegt im frequenzstärksten Abschnitt der Kröpeliner Straße, Rostocks Haupteinkaufsstraße, und wurde Ende 2012 für den Fonds erworben.

Wohl ab 600 n. Chr. besiedelten westslawische Stämme, die im Zuge der Völkerwanderung von Osten gekommen waren, das Gebiet um den Fluss Warnow, der bei Rostock auseinanderfließt und schließlich in die Ostsee mündet. Das zeigt sich noch heute im Namen Rostock, der sich aus „rastokŭ“ entwickelt hat und aus den altpolabischen Worten roz (auseinander) und tok (Fluss) entstanden ist. Bei der ersten urkundlichen Erwähnung um 1165 als „Rozstoc“ war der slawische Handelsplatz bereits in ein überregionales Seehandelsnetz eingebunden. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich eine deutsche Siedlung, der im Jahr 1218 das lübische Stadtrecht bestätigt wurde.

Ab Mitte des 13. Jahrhunderts war Rostock Mitglied der Hanse – einer zwischen dem 12. Und 17. Jahrhundert bestehende Schutzgemeinschaft von Kaufleuten verschiedener Hafenorte mit dem Ziel, die Sicherheit der Überfahrt zu gewährleisten und die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen, insbesondere im Ausland, zu vertreten. Später entstanden daraus eine Städte-Union und ein Handelsimperium. Zahlreiche erhaltene historischer Gebäude der Backsteingotik, viele davon auf der Kröpeliner Straße, zeugen von der wirtschaftlichen Blütezeit der Hansestadt Rostock, die ihren Höhepunkt im 15. Jahrhundert erreichte, die insbesondere durch den Export von Bier und gesalzenem Fisch zustande kam. Auch die Rostocker Universität, die älteste Nordeuropas, wurde in dieser Zeit gegründet.

Mit dem Niedergang der Hanse ging zunächst auch die wirtschaftliche Bedeutung Rostocks zurück. Die Stadt blieb jedoch das geistige und wirtschaftliche Zentrum Mecklenburgs. Da Rostock in der NS-Zeit ein Zentrum der Rüstungsindustrie war, wurde sie durch Luftangriffe der Alliierten stark beschädigt. Als Bezirksstadt wurde sie in der DDR-Zeit systematisch ausgebaut. Seit der Wiedervereinigung ist Rostock die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern und als eines der vier Oberzentren des Bundeslandes mit über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als doppelt so groß wie die Landeshauptstadt Schwerin. Der Rostocker Überseehafen ist heute – gemessen am jährlichen Güterumschlag – nach Lübeck der zweitgrößte deutsche Ostseehafen.

Der Stadtteil Warnemünde, ursprünglich ein Fischerdorf, das während der Hansezeit aus strategischen Gründen zur Stadt hinzugekauft wurde, ist heute ein bekanntes Seeheilbad, das über den breitesten Sandstrand an der deutschen Ostseeküste verfügt. Hier befindet sich der größte Kreuzfahrthafen Deutschlands. Rund eine Million Besucherinnen und Besucher kommen jährlich zur Hanse Sail, einem Traditionsseglertreffen, das im Ostseebad Warnemünde ausgerichtet wird.
Im Jahr 2018 feierte Rostock 800-jähriges Jubiläum, im Jahr 2019 das 600-jährige Bestehen der Universität.

Aachener Grundvermögen - Zeitzeugen mit Zukunft, Blick in die Kröpeliner Straße in Rostock
Blick in die Kröpeliner Straße in Rostock

Der Namensursprung der Kröpeliner Straße ist umstritten. Er könnte sich auf die Stadt Kröpelin beziehen, die westlich von Rostock liegt, oder auf den Namen der gleichnamigen Patrizier- und Ratsfamilie, die einst in Rostock lebte. Heute jedenfalls bildet die Kröpeliner Straße Rostocks Stadtkern und ist als 1-a-Einkaufsstraße der Hanse- und Universitätsstadt seit 1968 eine Fußgängerzone. Die Straße ist geprägt durch eine Vielzahl erhaltener und aufwendig restaurierter Giebelhäuser verschiedenster Architekturepochen. Darunter Backsteingotik, Renaissance der Hansezeit, Barock und Postmoderne.eder an.

Das dreigeschossige Gebäude Kröpeliner Straße 84 wurde ursprünglich im Jahr 1908/1909 als Hauptsitz der Rostocker Bank durch den des Baumeister und Architekten Paul Korff erbaut.

1998 wurde die Immobilie neu errichtet. Dabei wurde die denkmalgeschützte Fassade mit Jugendstilelementen und plastischem Schmuck saniert und in den Neubau eingebunden. Noch heute beheimatetet das siebenachsige Bauwerk ein Finanzinstitut. Die Deutsche Bank war bereits bei Ankauf Mieter auf 1511 m² Fläche. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Schalterhalle der Bank, im Untergeschoss liegt der Tresorraum, im zweiten Obergeschoss sowie im Dachgeschoss die Büroräume.

Im Erdgeschoss und im Untergeschoss befinden sich Verkaufsflächen mit insgesamt rund 1.646 m². Einzelhandelsmieter ist ebenfalls seit Ankauf das Kaufhaus TK Maxx. Beide Mieter haben noch eine Festlaufzeit bis Ende Januar 2027 und die mieterseitige Option auf Verlängerung.