„Zeitzeugen mit Zukunft“

Mannheim, P3, 1-3

Eine Reise durch die Geschichte der Immobilien im Aachener Grund-Fonds Nr.1

Im Februar 2010 wurde die Liegenschaft Mannheim, P3, 1-3 für den Aachener Grund-Fonds Nr. 1 erworben. Bereits bei Ankauf war eine Projektentwicklung mit Abriss und Neubau für die durch Auszug des Alleinmieters Commerzbank mittelfristig freiwerdende Immobilie geplant.  

Die Universitätsstadt Mannheim ist nach Stuttgart und Karlsruhe die flächenmäßig drittgrößte Stadt in Baden-Württemberg mit den zweitmeisten Einwohnern. Die ehemalige Residenzstadt der Kurpfalz ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Metropolregion Rhein-Neckar. Von seiner rheinland-pfälzischen Schwesterstadt Ludwigshafen ist Mannheim durch den Rhein getrennt und über Brücken verbunden.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das damalige Dorf Mannenheim im Jahr 766 im Lorscher Docex, doch belegen Ausgrabungen, dass hier bereits eine römische Siedlung existierte. Gegründet wurde die heutige Stadt Mannheim im 17. Jahrhundert als Planstadt durch Kurfürst Friedlich den IV, mit der Grundsteinlegung der Festung Friedrichsburg am 17. März 1606. Das gitterförmige Straßennetz nach den Plänen eines holländischen Festungsarchitekten ist bis heute erhalten geblieben, weshalb Mannheim als „Quadratestadt“ bekannt ist. In der Innenstadt gibt es keine Straßennamen. Die Häuserblocks, die sogenannten Quadrate, werden mit Buchstaben und Zahl benannt. Nur für die wichtigsten Straßen wie die Planken oder die Breite Straße haben sich Namen eingebürgert, bzw. sind erhalten geblieben. Die Planken sind zentraler Teil der Ost-West-Achse durch die Mannheimer Innenstadt, die am Wasserturm endet und deshalb Wasserturm-Achse genannt wird. Am zentralen Paradeplatz kreuzen sich die Planken mit der zweiten Hauptachse, der Breiten Straße.

1622 wurde die gerade entstandene Stadt im Dreißigjährigen Krieg erheblich zerstört. Aufgrund seiner günstigen Lage an der Mündung des Neckars in den Rhein setze sich der neue Regent Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz entschieden für den Wiederaufbau des weitgehend entvölkerten und wirtschaftlich ruinierten Mannheims ein, doch bereits im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Mannheim im Jahr 1689 erneut zerstört und die Bevölkerung vertrieben. Ab 1697 wurde die Stadt per Proklamation durch Kurfürst Johann Wilhelm wiederaufgebaut und die Bevölkerungszahl stieg in der Folge recht schnell wieder an.

Im Jahr 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp seinen Hof von Heidelberg nach Mannheim und begann den Bau des Schlosses; Mannheim wurde Residenzstadt der Kurpfalz. Der kurpfälzische Hof förderte Kunst und Musik, Wissenschaft und Handel. Es weilten unter anderem Mozart, Goethe, Schiller und Lessing in der Stadt. Die Planken wurden zur Promenade ausgebaut zum Herz der Einkaufsstadt. Schon ab 1747 befand sich am Paradeplatz das „Alte Kaufhaus“. Am östlichen und westlichen Ende der Straße verkauften Bauern und Straßenhändler ihre Waren auf dem Stroh- und Fruchtmarkt. Nachdem die Festungsanlage und das Heidelberger Tor abgerissen worden waren, wurden die Planken um die Heidelberger Straße erweitert und bis 1889 wurde das heutige Wahrzeichen der Stadt Mannheim, der Wasserturm errichtet. Entlang der Planken entstanden große Wohn- und Geschäftshäuser.

Mannheimer Wasserturm
Der Wassertum ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Mannheims

Die Planken – seit 1975 Fußgängerzone – sind heute die Haupteinkaufsstraße Mannheims und eine der meistbesuchten Einkaufsstraße in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die angrenzende Fressgass, ebenfalls eine beliebte Flaniermeile, gilt mit ihren vielfältigen kleineren Boutiquen und Geschäften als kleine Schwester der Planken. Die Planken und die Fressgass werden durch die ÖVA-Passage verbunden, die zu einem ebenfalls von der Aachener Grundvermögen verwalteten Sondervermögen gehört, und 2021/2022 aufwändig revitalisiert wurde.

Die 800 Meter langen Planken wurden im Jahr 2019 neugestaltet, seit 2021 werden auch die Seitenstraßen umgebaut und modernisiert.

Nach dem Auslaufen des Mietvertrags mit der Commerzbank wurde im April 2012 das bei Erwerb siebengeschossige Gebäude mit Baujahr 1950 abgerissen. Im Oktober desselben Jahres wurde mit dem Neubau eines markanten modernen Eckgebäudes begonnen, das dem besten Abschnitt der 1-a-Einzelhandelslage Mannheims unweit des zentralen Paradeplatzes entspricht. Bereits zu diesem Zeitpunkt war mit der Drogerie Müller ein Mietvertrag als Ankermieter für die rund 2.090 m² großen neuentstehenden Einzelhandelsflächen vom Unter- bis ins erste Obergeschoss geschlossen worden. Anfang September 2013 konnten die Flächen mit einer 13 Meter langen Schaufensterfront an den Planken an die Drogeriekette mit ihrem Drogerie-, Parfümerie-, Schreibwaren-, Spielwaren- und   Multi-Media-Sortiment übergeben werden. Der Vertrag mit Müller wurde zwischenzeitlich mehrfach verlängert, aktuell läuft die Festmietzeit bis Ende Januar 2032.

Insgesamt hat das neue Gebäude sechs Stockwerke. Im zweiten Untergeschoss ist eine Tiefgararage entstanden, vom zweiten bis sechsten Obergeschoss rund 2.130 m² Bürofläche und 446 m² Wohnfläche.