„ZukunftsStifter“

Gutes für Generationen – die Hélder Câmara Stiftung von Misereor

von Katrin Heidbüchel

Stifterinnen und Stifter denken weit über ihre Zeit hinaus. Sie möchten nicht „nur“ ein Projekt fördern, sondern ihre Vision einer gerechteren Welt in die Zukunft hineintragen. Wer sich für die Hélder Câmara -Stiftung entscheidet, hat eine klare Vorstellung und möchte, dass die für diesen Menschen so wichtige und gelebte Nächstenliebe, die für sie oder ihn zum Christsein dazu gehört, nicht mit ihrer eigenen Zeit auf Erden endet. Wer stiftet, nimmt Einfluss auf die Welt von morgen und in hundert Jahren und trägt seine Werte in die Zukunft. In diesem Sinne wirkt Stiften wie ein geistiges Vermächtnis.

Stiften und Spenden : Wo liegt der Unterschied?

Doch was unterscheidet eigentlich Misereor und die Hélder Câmara-Stiftung? Es ist der andere Umgang mit dem anvertrauten Geld: Bei der Stiftung fließt das Geld in den Kapitalstock und wird angelegt. Nur die Zinsen werden eingesetzt, eine Spende an Misereor hingegen muss zeitnah eingesetzt werden.

Investition in Schlüsselthemen: Bildung und Menschenrechte

Wer stiftet, möchte sich dauerhaft und langfristig engagieren. Deshalb fördert die Hélder Câmara-Stiftung ausschließlich Projekte mit langfristiger Perspektive. Dazu zählen Bildung und Ausbildung junger Menschen als Grundlage ihrer Existenzsicherung. Ebenso setzt sich die Stiftung für Menschenrechte und unterdrückte Minderheiten ein, damit diese die Besonderheiten und Traditionen ihres Volkes und ihrer Kultur bewahren können. Was zunächst abstrakt klingen mag, entscheidet über die Zukunftsperspektiven: Genauso wie ein Baum innig mit der Erde verbunden ist, brauchen Menschen Wurzeln und Halt, um ihre Stärken zu entfalten und ihre Zukunft in die Hand zu nehmen. Würde dieser Baum entwurzelt, ginge mit ihm eine Jahrhunderte alte Geschichte zu Ende. So erleben es auch Menschen, die deren Kultur missachtet und zerstört wird und zudem oftmals aus ihrer Heimat vertrieben werden. Beraubt ihrer Existenzgrundlage und zutiefst in ihrer Würde verletzt, drohen sie den Boden unter den Füßen zu verlieren. Unsere Partnerorganisationen entwickeln gemeinsam mit ihnen Zukunftsperspektiven. Mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein verschaffen die Betroffenen ihrer Stimme Gehör und gestalten ihre Zukunft. Sich selbst als Akteurinnen und Akteure zu erleben, die ihr Leben meistern, verleiht z.B. indigenen Gemeinschaften Mut und Zuversicht. Sich auf seine Wurzeln und auf ihre Kraft zu besinnen, die eigene Sprache zu sprechen, Feste und Rituale zu begehen: So bewahren und stärken ethnische Minderheiten ihr reiches kulturelles Erbe. Die eigene Kultur als wertvoll zu erleben, ist auch fern der angestammten Heimat ein großer Schatz, der die Familien stark macht und sie neue Wurzeln schlagen lässt.

Aachener Grundvermögen - Infokasten Stiftungen

Warum Stiften und Vererben so gut zusammenpassen:

Wir verlassen diese Welt so, wie wir sie bei unserer Geburt betreten haben: mit leeren Händen und hoffentlich leichtem und reichem Herzen. Auf unserem Weg müssen wir immer wieder lernen, loszulassen und viele Menschen empfinden eine große Erleichterung, wenn sie ihre Angelegenheiten gut geregelt wissen. Wenn dann noch ein Teil dessen, was auf Erden zurückbleibt, einem guten Zweck zugeführt wird, ist das für Viele ein versöhnlicher Gedanke an die eigene Endlichkeit.

Für viele langjährige Misereor-Förderinnen und -Förderer sind Gerechtigkeit und Solidarität für sie prägende Werte. Deshalb ist es ihnen ein Anliegen, auch über ihr eigenes Leben hinaus für Menschen zu sorgen, die benachteiligt sind und gegen Not und Armut kämpfen. Doch nicht jeder kann sich bereits zu Lebzeiten von größeren Vermögensteilen trennen und entscheidet sich daher für eine testamentarische Verfügung.

Die Menschheitsfamilie bedenken

Bei der Planung des Nachlasses haben die meisten Menschen zunächst ihre Familie und Freunde im Blick. Sie möchten ihre Lieben gut abgesichert wissen. Wenn sie darüber hinaus noch die Armen in den Ländern des Südens in ihre Fürsorge einschließen möchten, bietet sich dazu eine testamentarische Verfügung zu Gunsten von Misereor bzw. der Hélder Câmara-Stiftung an. Mit diesen beiden erfahrene Partnern an ihrer Seite, können sie fest darauf vertrauen, dass ihr letzter Willen der Nächstenliebe und Solidarität mit den Armen erfüllen werden.

Eine wichtige Frage: Stiften oder Spenden?

Wer den Nachhaltigkeitsaspekt des Gebens über den Tod hinaus noch zusätzlich verstärken möchten, für den bietet es sich an, Teile des Vermögens zu Lebzeiten oder testamentarisch der Hélder Câmara-Stiftung zuzuführen. Anders als bei einer Spende bleiben bei der Stiftung die Vermögenswerte als Kapital erhalten. Aus den Erträgen des Stiftungsvermögens werden Misereor-Projekte gefördert, die über viele Generationen hinweg eine starke Wirkung entfalten und das Leben vieler Menschen zum Guten wenden.

Logo Helder Camara Stiftung und Misereor

Über die Stiftungen und die Autorin

Die Hélder-Câmara Stiftung wurde 2002 als Förderstiftung von Misereor gegründet. Das Startkapital von damals 1,2 Millionen ist mittlerweile auf rund 27,1 Mio EUR incl. des Treuhandvermögens angewachsen.
Die Stifterinnen und Stifter verbindet die Leidenschaft für Gerechtigkeit und Solidarität mit den Armen. Mit ihrem Engagement gestalten sie Zukunft und stiften Gutes für Generationen.

Dom Hélder Câmara
Bruder der Armen und Vorbild für den Bischof des dritten Jahrtausends Dom Hélder Pessoa Câmara (1909–1999) gehört zu den mutigsten und bedeutendsten Menschenrechtlern des 20. Jahrhunderts und gilt als einer der profiliertesten Vertreter der Befreiungstheologie. Zuerst als Weihbischof von Rio de Janeiro, dann als Erzbischof von Olinda und Recife setzte er sich leidenschaftlich für die Rechte der Armen ein. Die Menschen in Lateinamerika nannten ihn „Bruder der Armen“ und er gehört mit Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Albert Schweitzer und Mutter Teresa zu den Persönlichkeiten, die das soziale Bewusstsein des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt haben.

Katrin Heidbüchel ist seit 2009 in der Spenderkommunikation von Misereor insbesondere für den Arbeitsschwerpunkt Stiftung und Erbschaft verantwortlich. Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V. ist eines der größten Hilfswerke der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und hat seinen Sitz in Aachen. Nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützte Misereor seit seiner Gründung im Jahr 1958 zahlreiche Spenden- und Hilfsprojekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika und setzt sich für die Ärmsten der Armen ein.