„ZukunftsStifter“

Als Treuhänderin Zukunft stiften

Die Stiftung Standortsicherung bündelt seit 2003 erfolgreich stifterisches Engagement in der Region Lippe und verwaltet mittlerweile zehn Treuhandstiftungen und fünf Stiftungsfonds

von Dr. A. Heinrike Heil

Im Jahr 2001 machte sich die Stiftung Standortsicherung auf den Weg, um in der Region Lippe in Ostwestfalen-Lippe innovative und nachhaltige Projekte und vor allem auch stifterisches Engagement zu fördern und zu bündeln. 20 Jahre später ist sie die „Mutterstiftung“ von zehn Treuhandstiftungen und fünf Stiftungsfonds. Die gesamte Stiftungsfamilie hat in den vergangenen Jahren mehr als 800 Projekte gefördert oder selbst umgesetzt und rund 9,8 Mio. Euro dafür gegeben. Die Hintergrundschichten zur Gründung sowie die zum Teil unterschiedliche Ausprägung der Inhalte innerhalb der Förderbereiche Bildung, Wissenschaft, Kultur und Ehrenamt zeigen die große Vielfältigkeit der Stiftungsfamilie.

Die 2003 als erste Treuhandstiftung in der Verwaltung der Stiftung Standortsicherung gegründete „Dr. Karl Fischer-Stiftung für Ausbildungsförderung“ widmet sich sehr erfolgreich der Förderung der Ausbildung im Westfälischen Kinderdorf Lipperland in Barntrup. Durch die Stiftungsaktivitäten konnte die Ausbildung dort überhaupt erst initiiert werden. Mittlerweile hat sie schon zahlreichen jungen Menschen zu einer sicheren beruflichen Zukunft verholfen. Die Stifterin Käthe Fischer, die leider im Jahr 2013 verstorben ist, hatte die Treuhandstiftung in Erinnerung an ihren kriegsblinden Ehemann gegründet. Der Gründung vorausgegangen waren ausführliche Gespräche mit ihrem Finanzinstitut sowie der Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung, Dr. A. Heinrike Heil. Käthe Fischer pflegte von Beginn an einen sehr engen und vertrauensvollen Umgang sowohl mit der Geschäftsführung der Stiftung als auch des Kinderdorfes. Als ehemalige Lehrerin lag Käthe Fischer die Bildung und Chancengleichheit junger Menschen besonders am Herzen. Auch über ihren Tod hinaus arbeitet die „Fischer-Stiftung“ intensiv und erfolgreich daran, dieses Ziel umzusetzen.

Inhaltlich und organisatorisch anders, aber ebenfalls sehr erfolgreich, arbeitet die Stiftung „Für Lippe“. Sie ist 2005 aus dem „Verein der Freunde und Förderer des Lipperlandes e.V.“ hervorgegangen. Sie setzt getreu ihrem Motto „Der Jugend eine Chance!“ Projekte zur beruflichen Qualifizierung um, baut dabei vor allem auch auf die frühe Unterstützung ab dem Kindergartenalter im Bereich der Sprach- und Leseförderung. Die ehemaligen Vereinsmitglieder sind durch der Stiftungsgründung Mitglieder in der Stifterversammlung geworden. Der Vereinsvorstand hat sich in einen Stiftungsvorstand und einen dem Namen nach beratenden Stiftungsrat aufgeteilt. Die Stiftung arbeitet, im Gegensatz zu den meisten Treuhandstiftungen und der Treuhänderin selbst, nicht nur fördernd, sondern zumeist operativ. Hierfür hat sie zahlreiche Partner in der Region Lippe aktiviert und ein großes Netzwerk aufgebaut. Auf diese Weise ist es möglich, die Förderung bereits bei den Kleinsten anzusetzen und bis zum Ausbildungsabschluss fortzuführen.

Die 2013 verstorbene Stifterin der Dr. Karl Fischer-Stiftung für Ausbildungsförderung, Käthe Fischer, mit zwei Küchen-Mitarbeiterinnen
Damit in der Küche vom Westfälischen Kinderdorf Lipperland in Barntrup ordentlich ausgebildet werden kann, hat die 2013 verstorbene Stifterin Käthe Fischer (links) mit Mitteln der Dr. Karl Fischer-Stiftung für Ausbildungsförderung, auch immer wieder aus privater Tasche zwischendurch, die Ausstattung verbessert und erweitert.
Foto: Stiftung Standortsicherung/Marie-Theres Horowski.

Ein weiteres Mitglied der Stiftungsfamilie rund um die Stiftung Standortsicherung ist der 2008 gegründete Stiftungsfonds „Umweltstiftung Lippe“. Seine Herzensangelegenheit ist die Umweltbildung, die er über vielfältige eigene Projekte, so etwa den Wettbewerb zur Förderung von Schulgärten und über geförderte Projekte, zum Beispiel die Unterstützung der Umweltbildungszentren in Lippe, intensiv und erfolgreich lippeweit verfolgt. Der Stiftungsfonds wurde mit Mitteln aus der Auflösung der Wesertal-Umweltstiftung gegründet. Damit sollte die erfolgreiche Arbeit der Stiftung fortgesetzt werden. So trägt die Umweltstiftung Lippe dem Zweck der aufgelösten Stiftung Rechnung und fördert seit ihrer Gründung Projekte, die sich um die Umwelt und den Naturschutz sowie den (richtigen) Umgang mit Energien uvm. bemühen – immer vor dem Hintergrund der Bildung.

Jüngstes Mitglied in der Stiftungsfamilie ist die „Helmut und Susanne Becker-Stiftung“, die im Dezember 2021 vom gleichnamigen Stifterehepaar gegründet wurde. Sie widmet sich zukünftig der Bildung junger Menschen in Bad Salzuflen, einer Stadt im Kreis Lippe, und setzt sich auf diese Weise für eine kinderfreundliche Gesellschaft ein. Die Treuhandstiftung ist ein Beispiel für den Wunsch vieler Menschen, ihr Geld – zu Lebzeiten oder von Todes wegen – nicht nur zu spenden, sondern mit langfristiger Wirkung und oft auch unter eigenem Namen für den Herzenswunsch anzulegen. Die angeführten Stiftungen sind nur einige Mitglieder der vielfältigen Stiftungsfamilie, die in den zurückliegenden 20 Jahren zusammengewachsen ist. Alle zehn Treuhandstiftungen und fünf Stiftungsfonds haben zum Teil ganz unterschiedliche Ausrichtungen und tragen alle gemeinsam dazu bei, die Region Lippe, das Land des Hermann, nachhaltig stärker zu machen.

Über die Stiftung und die Autorin

Alles begann 1999 mit dem Verkauf der Gesellschafteranteile an der Wesertal GmbH und der Idee, einen Teil des freigewordenen Geldbetrags für die Region nachhaltig wirksam einzusetzen. Der Verkaufserlös sollte den Kreis Lippe langfristig stärken. Unter dem Namen Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe wurde die Stiftung am 19. Juli 2001 unter breitem politischen Konsens genehmigt.

Die gemeinnützige Stiftung Standortsicherung hat sich zum Ziel gesetzt, die Region Lippe in Ostwestfalen-Lippe langfristig und dauerhaft zu stärken. Dazu gilt es, abseits der bekannten Maßnahmen neue Möglichkeiten zu suchen und innovative Wege zu beschreiten, um die Region Lippe nachhaltig zu fördern und Zukunftsperspektiven zu eröffnen. So fördert die Stiftung Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur und Ehrenamt. Darüber hinaus bündelt sie sehr erfolgreich stifterisches Engagement und aktiviert gemeinsames Entwicklungspotential in der Region Lippe.
www.stiftung-standortsicherung.de

Dr. A. Henrieke Heil
Dr. A. Heinrike Heil

Dr. A. Heinrike Heil ist seit 2002 Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe. Sie lenkt in Abstimmung mit dem Stiftungsrat die Geschicke der gemeinnützigen Stiftung. Die promovierte Betriebswirtschaftlerin kommt gebürtig aus Dortmund und hat sich seit 20 Jahren der Stiftungswelt in Lippe verschrieben. Sie begleitet die Gründungen der Treuhandstiftungen und Stiftungsfonds sehr eng und bleibt für die Stifterinnen und Stifter auch nach der Gründung eine wichtige Ansprechpartnerin.