Einblicke

Interview: Josef Mertens, Mitglied des Anlageausschusses Aachener Grund-Fonds Nr. 1

Seit der turnusmäßigen Neubesetzung durch den Aufsichtsrat der Aachener Grundvermögen im Mai dieses Jahres (wir berichteten im Juli-Newsletter) besteht der Anlageausschuss des Aachener Grund-Fonds Nr. 1 überwiegend aus Fachleuten, die nicht zugleich dem Aufsichtsrat angehören.
Eines der sechs Mitglieder ist Josef Mertens, Geschäftsführer des in diesem Jahr fusionierten Gemeindeverbandes Mitte im Erzbistum Paderborn sowie des Trägerverbands der gemeinnützigen Kitas. Zuvor war Mertens seit 2004 Geschäftsführer verschiedener Gemeindeverbände im Westen und der Mitte Nordrheinwestfalens. In dieser Funktion verwaltet er seit fast 20 Jahren die Investments zahlreicher Kirchen und Gemeinden.

Herr Mertens, hat sich Ihre Perspektive auf den Aachener Grund-Fonds Nr. 1 seit Ihrer Berufung in den Anlageausschuss verändert?

Nein. Er war und ist eine stabile Geldanlage für unsere Kunden – in erster Linie also die Kirchengemeinden im Gemeindeverband. Diese konnten und können sich auf Ihre Anlage im Aachener Grund-Fonds Nr. 1 verlassen und ihre Haushaltsplanung darauf gesichert aufbauen. Die meisten Gemeinden waren ja schon lange vor meiner Zeit Anleger im Fonds. Einige seit über 40 Jahren, also mehr oder weniger seit Auflegung des Fonds im Jahr 1974. Sie alle berichten von rundum guten Erfahrungen mit Ihrem Investment bei der Aachener Grundvermögen.

Auch wenn es mal schlechter lief?

Das Corona-Jahr 202/2021 ist ja nicht die erste Krise, die der Aachener Grund-Fonds Nr. 1 durch macht. Ich selbst erinnere mich an die Finanzkrise im Jahr 2008. Durch die ist der Fonds mit einer etwas schwächeren Performance als gewohnt mittelfristig gesehen aber problemlos durchgekommen. Die aktuelle Situation ist natürlich etwas anderes, was wir so noch nie gehabt haben. Der Einzelhandel hat extrem unter den Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie gelitten, wodurch Mieteinnahmen ausgefallen sind. Das führt aktuell zwar zum ersten negativ abgeschlossenen Geschäftsjahr des Fonds in seiner rund 50-jährigen Geschichte. Aber dieses ist durchweg auf nachvollziehbare, temporär begrenzte Faktoren zurückzuführen, die keinen nachhaltigen Effekt auf die Wertbeständigkeit der Immobilien – und damit das Fondsvermögen – haben.

Das heißt, Sie raten Ihren Anlegern weiter zu einem Investment im Fonds?

Auf jeden Fall. Immobilieninvestments sind immer langfristige Anlagen. So wie der Fonds strategisch ausgerichtet ist gehe ich davon aus, dass er in Kürze wieder positiv performen wird. Natürlich entsprechend der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und sofern keine volkswirtschaftlichen externen Schocks eintreten, die den Fonds sekundär betreffen könnten. Diese lassen sich jedoch nicht vorhersehen und davor ist keine Geldanlage jemals gefeit.
Trotz der massiven gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise ist der Aachener Grund-Fonds Nr. 1 auch aufgrund seines diversifizierten Portfolios gut durch diese Krise gekommen. Die Einstellung der Aachener Grundvermögen, sich die Lasten der Pandemie mit den Mietern, also dem stationären Einzelhandel durch Kompromisse zu teilen, stärkt die bestehenden vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen zu den Mietern. Das wirkt sich auf den Fonds nachhaltig positiv aus. Und hat zudem vielleicht auch die ein oder andere Insolvenz verhindert.

Herr Mertens, vielen Dank für das Gespräch!

(Das Interview führte Sonja Nees)